Strategien (der Natur) gegen Wasserverlust

In den letzten Jahren hat ausdauernder Wind vom Frühling bis in den Sommer hinein zugenommen, was die Austrocknung des Bodens beschleunigt.

Die Natur hat eine Grundstrategie für das Überleben ihrer vielfältigen Oekosysteme. Es gilt: offener, unbewachsener Boden wird vermieden. Wo wir Unkraut sehen, ist dies die Reaktion der Natur, den unbedeckten Boden vor Feuchtigkeitsverlust oder Erosion zu schützen.

Im Wald ist dies offensichtlich. Ein Wald mit intakter, eingewachsener Kronenschicht schützt sein System selber durch das Fernhalten von Wind und Hitze vom Boden. Fatal daher von/durch Sturmschäden oder Übernutzung gelichtete Wälder. Aehnlich auf den Wiesen: das hohe Gras beschattet sich und den Boden selber. Es bildet sich ein kleines Mikrofeuchtklima über dem Boden, welches auch für viele Lebewesen/Insekten in der Wiese überlebenswichtig ist.

Fatal, in solchen Wetterlagen Wiesen oder auch Rasen zu mähen. Insbesondere, wenn sie Sonnen- und Windexponiert sind. Die Selbstregulation wird mit einem Schlag zerstört. Wind und Sonne wirken ungebremst auf den Boden ein. Die Austrocknung erfolgt binnen weniger Stunden. Gerade noch grün, ist alles dürr, der Boden trocknet rasant aus und wird steinhart.

So ist es wichtig, unser Verhalten an die neuen Gegebenheiten von längeren Windphasen, sowie längeren Trocken- und Hitzephasen anzupassen. Einerseits kein Schnitt von (artenreichen) Wiesen vor dem fertigen Versamen der Blumen. Hier gilt als frühester Schnitttermin der 15. Juni. Durch den seit den letzten 10 Jahren immer wieder anderen Frühlingsverlauf gilt es zudem, jede Blumenwiese individuell zu beurteilen, wie weit sie mit der Versamung ist. Hinzu kommt neu die Windthematik. Damit durch einen Schnitt Wiese und Boden nicht dem sicheren Austrocknen preisgegeben werden, ist es besser, eine Wiese in windigen Zeiten gar nicht zu schneiden. Wird Gras für Futter gebraucht (bäuerliche Kunstwiesen) sollen Wiesen eher hoch geschnitten werden für die weitere leichte Beschattung des Bodens. Falls möglich, das Gras nicht direkt abführen, sondern 2-3 Tage liegen lassen für die fertige Absamung (bei Blumenwiesen). Auch können sich die Insekten ins Nachbarsgelände retten und das liegende Gras bedeckt und schützt den Boden noch etwas. Das Gleiche gilt für Hausrasen. In Hitze-und Windzeiten den Schnittrhythmus halbieren oder aussetzen und den Mäher auf jeden Fall sehr hoch einstellen.

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